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Was der Nachhaltigkeitsbericht der NordLB über die Arbeit bei einer Landesbank verrät

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Seit der Finanzkrise grassiert die Political Correctness unter den Banken. Mithin versuchen immer mehr Institute mit einem Nachhaltigkeitsberichts ihr angekratztes Bild wieder aufzupolieren. Das jüngste Beispiel liefert die NordLB.

Bei diesen Konvoluten stellt sich regelmäßig die Frage, ob sie tatsächlich ernst gemeint sind. So meldet die Landesbank stolz, dass der Papierverbrauch zwischen 2011 und 2013 von 55 auf nur noch 52 Kilogramm pro Kopf gesunken ist. Der Wasserverbrauch verminderte sich sogar von gut 104.000 auf nur noch knapp 80.000 Kubikmeter – Digitalisierung und wasserfreien Urinalen sei Dank.

Doch der Nachhaltigkeitsbericht enthält auch interessante Informationen zu den Mitarbeiterkennzahlen. Die Erkenntnisse hieraus dürften sich zumindest auf die anderen Landesbanken übertragen lassen:

Die Anstellung bei der NordLB erfolgt immer noch auf Lebenszeit

Die Zeiten des lebenslangen Jobs bei demselben Arbeitgeber neigen sich dem Ende zu. Wer Karriere machen möchte, muss heutzutage alle paar Jahre den Arbeitgeber wechseln. Nur so lassen sich breite Erfahrungen und kräftigere Gehaltsanhebungen erlangen.

Doch die NordLB scheint diesem Trend hinterherzuhinken. Laut dem Nachhaltigkeitsbericht verließen in 2013 gerade einmal 305 der festangestellten Mitarbeiter die Bank. Damit stieg die Fluktuation von 4,3 auf 4,7 Prozent. Laut der NordLB gehe dieser markante Anstieg auf großzügigere Vorruhestandsregelungen im Zuge des Personalaufbaus zurück. Kurz: Die meisten Mitarbeiter verlassen die Bank nur in Richtung Ruhestand.

Die NordLB kennt fast nur festangestellte Mitarbeiter

Auch den branchenweiten Trend zur befristeten Beschäftigung bestätigt der Nachhaltigkeitsbericht der NordLB nicht. Vielmehr sind 91,8 Prozent aller Angestellten unbefristet beschäftigt. Hinzu kommen 5,3 Prozent Azubis und Trainees. Gerade einmal 2,9 Prozent aller Mitarbeiter verfügen also nur über einen befristeten Arbeitsvertrag.

Die Mitarbeiter werden immer älter

Die vergleichsweise verhaltenen Neueinstellungen seit der Finanzkrise und die magere Fluktuation führen dazu, dass das Durchschnittsalter der Beschäftigten langsam ansteigt. Laut dem Nachhaltigkeitsbericht waren 59,2 Prozent der NordLB-Angestellten in 2013 zwischen 31 und 50 Jahren alt. In 2011 waren es noch 58,8 Prozent gewesen. Noch stärker stieg der Anteil der über 51jährigen von 21,9 auf 23,5 Prozent an. Dagegen sank der Anteil der bis zu 30 Jahre alten Mitarbeiter binnen zwei Jahren um volle zwei Prozentpunkte von 19,3 auf 17,3 Prozent ab.

Schlechte Chance ins Ausland zu gehen

Unter dem Einfluss der Politik ziehen sich viele Landesbanken sukzessive von ihrem Auslandsgeschäft zurück. Folglich fallen die Chancen auf eine internationale Karriere gering aus. So arbeiteten bei der NordLB in 2013 allein 92,4 Prozent der Mitarbeiter im Inland. „Die Rekrutierung der Mitarbeiter erfolgt vorwiegend regional, Führungspositionen werden überregional und auch international besetzt“, heißt es im Nachhaltigkeitsbericht der NordLB.

Damit folgen die Hannoveraner dem gleichen Trend wie so viele andere deutsche Banken auch – inklusive den großen Adressen aus Frankfurt und München. Es werden immer weniger deutsche Mitarbeiter ins Ausland geschickt. Stattdessen erfolgen die Einstellungen vor Ort.

Laut dem Nachhaltigkeitsbericht stammen nur 17 und 18 Prozent der Mitarbeiter in New York und London aus Deutschland. In Singapur oder Shanghai sind es gar nur 7 bis 8 Prozent. Nach einem Karriereeinstieg ist die Chance also nahezu null, jemals beruflich ins Ausland zu gelangen. Damit drohen die Landesbanken den Trend zur globalen Vernetzung zu verpassen. Wer international Erfahrung sammeln will, sollte dies also schon während oder direkt nach dem Studium anstreben.

Frauen haben geringere Chancen auf außertarifliche Bezahlung

Von 100 Mitarbeitern sind bei der NordLB gerade einmal 11 außertariflich angestellte Frauen. Bei den Männern sind es immerhin 29. Dennoch hat sich das Verhältnis in den vergangenen zwei Jahren deutlich zugunsten der Frauen verlagert. Da auch die NordLB den weiblichen Anteil an ihren Führungskräften aufstocken möchte, dürften Frauen hier wahrscheinlich sogar bessere Chancen als ihre männlichen Konkurrenten besitzen.

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