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Was Studenten nach einem traurigen Praktikum unternehmen können

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Sie nähern sich dem Ende Ihres Praktikums, Sie haben hart gearbeitet und ein Übernahmeangebot erwartet. Allerdings haben sie keins erhalten. Vielleicht wollen Sie auch lieber anderswo in Ihre Karriere starten. Was gilt es da zu beachten?

Zugegeben: Es stellt einen steinigeren Weg dar, eine Einstiegsstelle bei einer Bank zu finden, bei der man zuvor kein Praktikum absolviert hat. Denn zumindest im Investmentbanking stellt das Praktikum den Königsweg zu einer Einstiegsposition dar. Daher sollten talentierte Praktikanten ihre vielleicht zehn Wochen bei dem Arbeitgeber in Spe nutzen, um sich von Ihrer Schokoladenseite zu zeigen.

Von Goldman Sachs war beispielsweise zu hören: Wenn die Bank in der Lage wäre, 100 Prozent ihres Absolventenbedarfs mit eigenen Praktikanten zu decken, dann würden sie das auch. Daher ist die Zahl der verfügbaren Stellen für Bewerber ohne vorheriges Praktikum begrenzt.

Wann Sie nicht „Nein“ sagen dürfen

Daher sollten es sich Praktikanten zweimal überlegen, ob sie ein Übernahmeangebot ablehnen, um sich die Chance für eine bessere Stelle offenzuhalten. „In Ihrem ersten Job geht es hauptsächlich darum, Berufserfahrung, Kompetenzen und Wissen zu sammeln“, betont Headhunterin Anne Crowley von Jay Gaines and Company. „Falls die Bank X Ihnen diese Chance bietet, dann sollten Sie sich doch noch einmal überlegen, ob Sie sie nicht annehmen.“

Besonders wichtig ist dies im Investmentbanking, wo viele Hochschulabsolventen die Einstiegsjobs als Plattform nutzen, um nach zwei oder drei Jahren einen anderen Karriereweg einzuschlagen, sobald sie ihre Kompetenzen ausgeweitet haben.

Laut Crowley sollte man es sich ganz genau überlegen, ob man das Angebot einer Tier-1-Bank ablehnt. Denn dann lautet die Alternative oft nur, bei einer Bank aus der zweiten Reihe anzufangen. Auch wenn es Ihnen nur darum geht, möglichst viel Geld zu verdienen, sollten Sie ein Angebot nicht vorschnell ausschlagen. „Ziehen Sie Ihren Kopf ein, lernen Sie so viel wie möglich und machen Sie sich nützlich. Dann kommt das Geld von ganz allein.“

Wann ein „Nein“ sinnvoll ist

Dennoch gibt es natürlich auch gute Gründe, sich anderswo umzusehen – selbst wenn ein Übernahmeangebot auf dem Tisch liegt. Vielleich gibt es bei der Bank größere Entlassungswellen, Ihr Vorgesetzter ist vor die Tür gesetzt worden oder Sie waren einfach nicht vom Geschäft überzeugt, meint Karrierecoach Roy Cohen, der auch einen Überlebensführer für die Wall Street verfasst hat.

Vielleicht eröffnen sich Ihnen auch anderswo attraktivere Chancen. So bieten Unternehmen von der Buy-Side oftmals nur wenige Praktika an und greifen daher auch auf Absolventen mit einem Praktikum im Investmentbanking zurück.

Falls sich also tatsächlich anderswo eine bessere Chance auftut, rät Cohen dazu, beherzt zuzugreifen. „Schließlich handelt es sich nicht um eine Einbahnstraße“, sagt Cohen. „Wenn Sie ein Angebot erhalten und Entscheidungsspielraum haben, dann sollten Sie auch mit anderen Unternehmen sprechen, sofern Sie nicht jeden Moment Ihres Praktikums genossen haben.“

Laut Cohen könne hierbei allerdings das Zeitfenster zum Problem werden, in dem einige Investmentbanken ein Angebot vorlegen. So gäben die Banken den Praktikanten oft sehr enge Deadlines, bis wann sie eine Entscheidung erwarten. Daher sollten Sie dieses Zeitfenster bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen.

Wie Sie es geschickt anstellen

Gelegentlich kann es sich also als goldrichtige Karriereentscheidung handeln, ein Angebot abzulehnen. Allerdings fällt der Einstieg anschließend zweifelsohne schwieriger. Obgleich Goldman Sachs gerne alle Einstiegspositionen mit eigenen Praktikanten füllen würde, kommen bei der US-Investmentbank doch regelmäßig andere Kandidaten zum Zuge. Laut einem Banksprecher gebe es bei Goldman Sachs  auch „keine Vorurteile gegenüber denjenigen, die anderswo ein Praktikum absolviert haben und sie werden an ihren eigenen Leistungen gemessen.“

Ein solcher Weg sollte schon früh geplant werden. Cohen rät den Vorgesetzten zu fragen, ob er als Referenz zur Verfügung steht – allerdings nur, falls der Praktikant einen guten Draht zu ihm hatte. Auf dem Lebenslauf sollten Betroffene zwar das Praktikum gebührend anführen, aber nicht erklären, ob sie ein Übernahmeangebot erhalten haben oder nicht. Allerdings sollten Sie sich auf kritische Fragen zum Praktikum einstellen. Geben Sie sich positiv und sprechen Sie niemals schlecht über den Arbeitgeber. „Das wirft niemals ein gutes Licht auf Sie, auch wenn es stimmt“, betont Crowley.

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