Finanzminister Wolfgang Schäuble kann sich zufrieden die Hände reiben. In Kürze steht ihm eine satte Überweisung aus Frankfurt ins Haus. Denn die Bundesbank hat in 2013 einen Überschuss von 4,6 Mrd. Euro erzielt, wie die Zentralbank am heutigen Donnerstag (13. März) mitteilte. Im Vorjahr waren es nur schmale 664 Mio. Euro gewiesen. Auch wenn der Vergleich ein wenig hinkt, schlägt die Bundesbank damit jede Geschäftsbank in Deutschland.
„Trotz niedrigerer Zinserträge liegt der Gewinn höher als im Vorjahr, weil sich kein Bedarf für eine weitere Aufstockung der Risikovorsorge ergeben hat“, sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann. „Die notwendigen Anpassungsprozesse in den von der Krise besonders betroffenen Ländern sind erkennbar vorangekommen, das Vertrauen kehrt zurück.“ Dennoch hält die Bundesbank an ihren üppigen Wagnisrückstellungen von 14,4 Mrd. Euro fest.
Schäuble darf sich hingegen glücklich schätzen, dass der dramatische Wertverfall der deutschen Goldreserven nicht erfolgswirksam verbucht wird. Denn der Wert des Goldschatzes stürzte binnen Jahresfrist von 132,6 auf 88,1 Mrd. Euro ab – ein Minus von 44,5 Mrd. Euro oder mehr als 500 Euro pro Kopf der Bevölkerung.
Trotz des satten Gewinns scheint die Bundesbank bei der Bezahlung der Mitarbeiter knausriger als die Geschäftsbanken zu sein. Denn der Personalaufwand pro Kopf belief sich in 2013 auf gerade einmal 78.000 Euro. Da die Bundesbank die Rückstellungen für die Altersvorsorge kräftig aufstockte, sieht dieser Betrag auch noch höher aus als er ist. Allerdings ist rund die Hälfte der 9547 Beschäftigten verbeamtet.
Obgleich die Mitarbeiterzahl der Bundesbank ziemlich genau auf Vorjahresniveau lag, wurden die Kapazitäten innerhalb der Abteilungen umgeschichtet. So wurden in der Bargeldversorgung in 2013 4 Prozent der Stellen gestrichen, während in der Bankenaufsicht und im Bereich Finanz- und Währungssystem 6 bzw. 15 Prozent hinzukamen.
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